Belgien hatte seit 1833 noch nie eine solche Serie von Regenmonaten erlebt.
Im August 2024 verzeichnet das Land seinen 11. aufeinanderfolgenden Monat mit überdurchschnittlichen Niederschlägen. Diese außergewöhnliche Situation erregt sowohl die Experten als auch die breite Öffentlichkeit.
Ein Historischer Rekord
Bereits zu Beginn des Monats August hat die Referenzwetterstation Uccle 100 Millimeter Regen gemessen. Diese Zahl übersteigt deutlich den Normalwert von 86,5 mm für diesen Monat. Seit Oktober 2023 hat jeder Monat Niederschläge über dem Durchschnitt verzeichnet. Dies ist ein beispielloser Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1833.
Schlüsselzahlen
- Im Januar 2024 wurden in den ersten drei Tagen bereits 44,9 mm Regen gemessen.
- Im Mai erlebte Uccle 23 Regentage mit insgesamt 124,9 mm. Diese Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie der Normalwert von 59,7 mm.
- Der Winter 2023-2024 war besonders regnerisch, mit Niederschlägen, die jeden Monat die Normalwerte überschritten.
- Seit dem 11. Oktober 2023 haben einige Regionen im Süden und Osten zwischen 650 und 700 mm Regen erhalten. Im Februar 2024 verzeichnete Uccle 126,5 mm Niederschlag an 23 Tagen.
- Der Normalwert für Februar beträgt 65,14 mm an 16,9 Tagen.
- Dieser Monat war der zweitnasseste der aktuellen Periode.
- Am 7. Februar hat Sugny (Vresse-sur-Semois) eine Tagesgesamtmenge von 46,5 mm gemessen.
Offizielle Reaktionen
Alexandre Dewalque vom Königlichen Meteorologischen Institut betont das Fehlen aktueller Studien zu diesem Phänomen. Versicherer wie Pierre Mamet berichten von einem deutlichen Anstieg der durch Unwetter bedingten Schadensfälle. Diese Tendenz ist besorgniserregend und erfordert besondere Aufmerksamkeit.
Welche Auswirkungen und Konsequenzen gibt es?
Die Folgen dieser unaufhörlichen Regenfälle sind vielfältig. Wirtschaftlich leiden die Landwirtschafts- und Bausektoren unter Verzögerungen und finanziellen Verlusten.
Sozial beeinträchtigen die Überschwemmungen die Lebensqualität der Bewohner, verursachen temporäre Umsiedlungen und Sachschäden. Die Infrastrukturen, insbesondere Straßen und Entwässerungssysteme, werden stark beansprucht.
In der Landwirtschaft war das Frühjahr 2024 für die Getreidekulturen katastrophal. Die Landwirte sahen sich mit erheblichen Verzögerungen bei der Aussaat konfrontiert. Die Niederschläge führten auch zu einem erhöhten Verwaltungsaufwand für Entschädigungsanträge.
Die am stärksten betroffenen Gebiete
- Brüssel
- Wallonisch-Brabant
- Provinz Lüttich
- Provinz Namur
- Provinz Hennegau
Lösungen zum Schutz vor Überschwemmungen
- Verbesserung der Entwässerungsinfrastrukturen zur besseren Bewältigung von Regenwasser.
- Installation von Hochwasserschutzbarrieren um Wohnhäuser und Unternehmen.
- Förderung widerstandsfähiger landwirtschaftlicher Praktiken zur Verringerung der Auswirkungen von Überschwemmungen.
- Ermutigung zum Bau von Rückhaltebecken zur Speicherung von überschüssigem Wasser.
- Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung des Risikomanagements im Zusammenhang mit Überschwemmungen.
Quellen des Artikels
Schlussfolgerung
Der Niederschlagsrekord in Belgien für den 11. aufeinanderfolgenden Monat ist ein beispielloses Phänomen. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen sind erheblich.
Die Situation erfordert ein Nachdenken über Präventions- und Anpassungsmaßnahmen. Darüber hinaus müssen sich die Behörden und die Bürger auf diese extremen Wetterereignisse vorbereiten.
Schließlich sollten wir jeden ermutigen, Lösungen wie die Verbesserung der Entwässerungsinfrastrukturen in Betracht zu ziehen. Die Installation von Hochwasserschutzbarrieren und die Förderung widerstandsfähiger landwirtschaftlicher Praktiken sind unerlässlich. Jetzt zu handeln könnte die zukünftigen Folgen mildern und unsere Umwelt und Gesellschaft schützen.
Ich bin Martin Desmet, ein leidenschaftlicher Forscher im Bereich der Hochwasserforschung und des hydrologischen Risikomanagements. Seit über 20 Jahren widme ich meine Karriere dem Verständnis von Überschwemmungsphänomenen und helfe Gemeinden, sich besser auf diese verheerenden Ereignisse vorzubereiten und sich vor ihnen zu schützen. Nach meiner Promotion in Hydrologie an der Universität Lüttich hatte ich die Möglichkeit, an verschiedenen Projekten in Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden, NGOs und Privatunternehmen zu arbeiten. Mein Werdegang führte mich dazu, mich intensiv mit der Modellierung von Hochwasser und den Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wasserhaushaltssysteme zu beschäftigen. Außerdem hatte ich das Glück, an der Entwicklung von Frühwarnsystemen und Notfallplänen für gefährdete Regionen mitzuwirken. Auch wenn ich einige wissenschaftliche Artikel veröffentlicht und Vorträge gehalten habe, engagiere ich mich in erster Linie weiterhin vor Ort, wo ich konkrete, auf die Bedürfnisse der Gemeinden zugeschnittene Lösungen anbieten kann. Außerhalb meiner Arbeit verbringe ich gerne Zeit in der Natur, insbesondere in der Nähe von Flüssen und Feuchtgebieten, die mich inspirieren und mir helfen, die Ökosysteme, die ich erforsche, besser zu verstehen. Mein Ziel ist es, weiterhin zu lernen und mein Wissen zu teilen, um dabei zu helfen, die Auswirkungen von Überschwemmungen auf unser Leben und unsere Umwelt zu verringern.